Am Sonntag, den 11.07.1909, wurde auf Bbr. Stammbachs Studentenbude bei frohem Gesang und festlich ernsten Reden der Eberstein gegründet.
Gründungsmitglieder waren:
J. Stammbach, Karl H. Ganzer, Karl Haug
Als Zeugen anwesend waren:
O. Roland, F. Engel, Ch. G. Lang, L. Gotti ,A. Stammbach, H. Goebbel
Das geistige Wollen der Verbindung drückten die Gründer in folgenden Grundsätzen aus:
„Der Eberstein ist ein Freundschaftsbund deutsch-christlicher Studenten. Die Verbindung hat den Zweck, deutsches Studententum auf der Grundlage christlicher Sittlichkeit zu pflegen. Ihr Ziel ist die Erziehung ihrer Mitglieder zu freien, sittlichen Persönlichkeiten, sowohl durch enges Gemeinschaftsleben, als auch die rege Beschäftigung mit allen die Zeit bewegenden Kulturfragen. Sie betrachtet die allseitige Ausbildung des Körpers durch Leibesübungen und strenge Selbstzucht als die Grundlage jeder gesunden und geistigen Entwicklung. Sie verwirft den Zweikampf in jeder Art als unsittlich.“
Bei der Auswahl des Namens bezogen sich die Gründer auf ihre Zuflucht in die schöne Natur des Schwarzwaldes. Sie wollten damit die Freude an der Natur selbst und ihrer ewigen Schönheit betonen. Die Begeisterung für vorbildliches Verhalten und Geistige Ideale spiegelt sich darin wieder.
Zu Beginn des Wintersemesters 1909 ersuchte die Aktivitas des Eberstein am 02. November erstmals bei Rektor und Senat um Erlaubnis zur Genehmigung . Dies war nötig, da ein Erlass im Jahre 1904 weitere Verbindungen in Karlsruhe untersagte.
Das Gesuch wurde abgelehnt und im Februar 1910 wurde der Versuch unternommen mittels eines Protestschreibens an das zuständige Ministerium die Entscheidung des Rektors und des Senats aufzuheben. An diesem Protest waren zahlreiche namhafte Persönlichkeiten des Karlsruher öffentlichen Lebens beteiligt. Auch dies blieb leider ohne den gewünschten Erfolg. Es brachte sogar einen Verweis ein. Der Aktivitas blieb also vorerst nichts anderes übrig, als weiterhin ohne Genehmigung in der Öffentlichkeit zu werben.
Im Sommersemester 1911 wurde die Verbindung schließlich als nicht-farbentragende und erste nicht-schlagende Karlsruher Verbindung genehmigt und eingetragen, bevor ihr im Wintersemester 1913 das Tragen von Farben gestattet wurde.
Nach dem Krieg 1918 kehrten viele junge Männer ,die von der Schulbank weg in den Krieg zogen, nun zurück zu den Hochschulen und Universitäten.
So kam es, dass die meisten Verbindungen und somit auch der Eberstein einen enormen Zulauf hatten. Dieser Zulauf hatte natürlich viele Vorteile, aber auch einen gravierenden Nachteil. Die enge und freundschaftliche Verbundenheit der Bundesbrüder untereinander war in Gefahr.
So entschied man sich im WS 1920 per Conventsbeschluss eine Schwesterverbindung zu gründen: Die Hohenstaufen.